Miriam Bruderman geb. Fernbach

geb. 5. Januar 1930 in Schleiden
Verfolgte*r
Miriam Fernbach beim Frauenhandballspiel der Hakoah, Juli 1947

Miriam Fernbach wächst als Tochter jüdischer Eltern in der Eifel auf. Im November 1939 entkommt die ältere Schwester nach Palästina. Fernbachs ziehen nach Berlin, wo sie Anfang 1943 untertauchen. Die Familie muss sich jedoch trennen. Miriam kommt in Berlin-Kaulsdorf bei Erich Gläser, einem SD-Mann und Schweinezüchter, und seiner Frau Maria unter. Fernbachs zahlen monatlich viel Geld für dieses Quartier. Mit der Zeit muss die Dreizehnjährige dort immer mehr arbeiten. Auch kann sie trotz schwerer Luftangriffe keinen Schutzkeller aufsuchen. Anfang 1945 bringt Moses Fernbach seine Tochter in das Dorf Pustow nahe Greifswald. Außer der Gutsbesitzerin Mathilde Böckelmann erfährt niemand, dass Miriam, die unter dem Decknamen Margot Friedrich im Gutshaus arbeitet, Jüdin ist.
1947 wandert Miriam Fernbach mit ihren Eltern nach Palästina aus. Sie wird Krankenschwester und heiratet später den Arzt Israel Bruderman. Im November 2016 reist sie eigens nach Greifswald, um an der posthumen Ehrung von Mathilde Böckelmann als „Gerechte unter den Völkern“ teilzunehmen. Dort begegnet sie erstmals nach 70 Jahren der Tochter ihrer einstigen Lebensretterin.

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