Alice Carlé

geb. 7. Juni 1902 in Berlin – gest. 10. September 1943 in Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
Verfolgte*r

Alice Carlé muss Anfang März 1943 untertauchen. Ihre Lebensgefährtin Eva Siewert kann ihr nicht mehr beistehen, da Siewert selbst als „Halbjüdin“ gilt und seit dem 1. März 1943 inhaftiert ist. Carlé und ihre ebenfalls untergetauchte Schwester Charlotte kommen bei der Handelslehrerin Elsbeth Raatz in Berlin-Charlottenburg unter, müssen das Versteck aber wegen einer drohenden Denunziation nach ein bis zwei Wochen wieder verlassen. Raatz überlässt ihnen jedoch ihren Reisepass. Die Schwestern halten sich dann in Berlin-Spandau in dem dörflich geprägten Ortsteil Kladow auf und geben sich als Feriengäste aus. Dass sie Jüdinnen sind, verschweigen sie ihrem Vermieter.
Schließlich kommen sie mit dem Helferkreis um Franz Kaufmann in Kontakt. Dieser hilft Charlotte Carlé bei der Fälschung des Reisepasses von Elsbeth Raatz. Als der Kaufmann-Kreis im August 1943 entdeckt wird, werden im Zuge der Gestapo-Ermittlungen am 27. August auch die beiden Schwestern festgenommen und am 10. September 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet werden.
Seit März 2017 erinnern vier Stolpersteine in der Beuthstraße 10 in Berlin-Mitte an Alice und Charlotte Carlé sowie ihre Eltern.

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