Josef Dinzinger

geb. 1894 in Parnkofen – gest. 1948
Helfer*in

Josef Dinzinger bewirtschaftet mit seiner Ehefrau Maria einen abgelegenen Bauernhof in der Umgebung des niederbayrischen Dorfes Parnkofen im Landkreis Dingolfing.
Im April 1945, etwa zehn Tage vor Einmarsch der US-Armee, stehen abends zwei Unbekannte vor der Tür. Ihre ausgemergelten Körper in Häftlingskleidung verraten dem überraschten Bauern, dass er entwichene Häftlinge vor sich hat. Yerucham Apfel und Arthur Fisch konnten in letzter Minute von einem Todesmarsch von Kaufering in Richtung Landshut fliehen.
Obwohl ein Nazi-Offizier im Haus wohnt, bringt der Bauer die beiden Juden auf dem Hof unter und versorgt sie mit Hilfe seiner Frau Maria mit Essen und Decken für die Nacht. Auch als der Hof einige Tage später von der Wehrmacht als Stabsquartier besetzt wird, schicken Dinzingers die jüdischen Männer nicht fort.
Josef Dinzinger stirbt 1948. 1957 kommt Yerucham Apfel eigens von Israel nach Parnkofen und legt einen Kranz mit der Aufschrift „Zum Gedenken an meinen Lebensretter“ auf dem Grab von Josef Dinzinger nieder. 1966 werden Josef und Maria Dinzinger von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.

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