Maria Dinzinger

geb. 16. Januar 1896 in Parnkofen – gest. 1975
Helfer*in
Maria Dinzinger, vermutlich bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1971

Maria und Josef Dinzinger bewirtschaften einen abgelegenen Bauernhof in der Umgebung des niederbayrischen Dorfes Parnkofen im Landkreis Dingolfing.
Im April 1945, etwa zehn Tage vor Einmarsch der US-Armee, stehen abends zwei Unbekannte vor der Tür. Ihre ausgemergelten Körper in Häftlingskleidung verraten dem Bauern, dass er entwichene Häftlinge vor sich hat. Yerucham Apfel und Arthur Fisch konnten in letzter Minute von einem Todesmarsch von Kaufering in Richtung Landshut fliehen.
Obwohl ein Nazi-Offizier im Haus wohnt, bringt der Bauer die beiden Juden auf dem Hof unter und versorgt sie mit Hilfe seiner Frau mit Essen und Decken für die Nacht. Auch als der Hof einige Tage später von der Wehrmacht als Stabsquartier besetzt wird, schicken Dinzingers die jüdischen Männer nicht fort.
1957 kommt Yerucham Apfel eigens von Israel nach Parnkofen und legt einen Kranz mit der Aufschrift „Zum Gedenken an meinen Lebensretter“ auf dem Grab von Josef Dinzinger nieder. 1966 wird das Ehepaar von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt. 1971 wird Maria Dinzinger außerdem mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

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