Harry Ernsthaft

geb. 28. April 1924 in Berlin – gest. 28. April 1978 in New York City
Verfolgte*r

Harry Ernsthafts Familie lebt in sehr guten wirtschaftlichen Verhältnissen in Berlin-Schöneberg. Eine Hausangestellte, Margarete Rönnfeldt, kümmert sich um den Jungen. Auch als sie 1927 ihre Stellung aufgibt, bleibt sie in Kontakt mit der Familie.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verschlechtert sich die Situation der jüdischen Familie ständig, und Harry Ernsthaft muss Zwangsarbeit bei der Müllabfuhr leisten. Ende Februar 1943 taucht der 18-Jährige unter. Im März 1943 wendet sich Harrys Mutter Lilli Ernsthaft, die als Sekretärin im Jüdischen Krankenhaus arbeiten muss, hilfesuchend an Grete Rönnfeldt, die mit ihrer Familie in Neuenhagen bei Berlin wohnt. Sie ist bereit, den jungen Mann aufzunehmen. Ihren drei kleinen Töchtern schärft Rönnfeldt ein, dass „Onkel Harry“ ein Kamerad des Vaters sei, aber niemand von ihm erfahren dürfe.
Harry Ernsthaft hält sich überwiegend im Keller des Einfamilienhauses auf. Er gibt den Mädchen Klavierunterricht und hilft bei den Hausaufgaben, um sich nützlich zu machen. Bis zur Befreiung bleibt er in Neuenhagen. Seine Eltern überleben im Jüdischen Krankenhaus. Harry Ernsthaft emigriert 1956 nach New York.

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