Ort: Topographie des Terrors
Auditorium Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg
Eintritt frei
Buchpräsentation: Prof. Dr. Wolf Gruner, Los Angeles
Moderation: Uta Fröhlich, Berlin
In seinem Buch „Resisters“ (2023) erzählt Wolf Gruner die Geschichten von fünf jüdischen Menschen – einem Kaufmann, einer Hausfrau, einem Immobilienmakler und zwei Jugendlichen – die sich in Deutschland und Österreich zwischen 1933 und 1943 der Verfolgung widersetzten. Jede dieser Geschichten steht für eine Kategorie des individuellen Widerstands: schriftlicher Protest, mündlicher Protest, Anfechtung der NS-Propaganda, Missachtung antijüdischer Gesetze und Maßnahmen sowie Selbstverteidigung gegen physische Angriffe. Auch steht jede Geschichte für viele andere, wie der Autor an weiteren Beispielen zeigt. Etliche der Widerstandshandlungen führten dazu, dass die jüdischen Männer und Frauen, Junge und Alte verfolgt und vor Gericht gestellt wurden. Sie erhielten oft harte Strafen, allerdings kam es in einigen Fällen auch zu Freisprüchen vor Gerichten. Insgesamt widersprechen die Geschichten der noch heute verbreiteten Vorstellung von der Passivität der deutschen Jüdinnen und Juden während des Holocausts. Gleichzeitig belegen sie die scharfen Reaktionen des NS-Staats auf die zahlreichen individuellen jüdischen Widerstandshandlungen.
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