Arne Normann

geb. 1908 – gest. 1994
Helfer*in
Arne Normann als Soldat in der norwegischen Armee, 1929

Der in Nordnorwegen geborener Ingenieur Arne Normann ist mit dem Vorschlag seiner Frau Agnes einverstanden, ein jüdisches Flüchtlingskind aus der Slowakei aufzunehmen. Im Oktober 1939 kommt der neunjährige Edgar Brichta zu ihnen nach Laksevåg. Anfangs spricht er vor allem mit Arne, der gut Deutsch kann.
Nachdem die Wehrmacht am 9. April 1940 auch in die Hafenstadt Bergen einmarschiert, meldet sich Arne Normann freiwillig zu den Truppen. Er ist enttäuscht, wie wenig Widerstand diese den Deutschen entgegensetzen können und bleibt knapp vier Wochen bei den Streitkräften.
Im August 1940 tritt Arne Normann der faschistischen Nasjonal Samling (NS) bei. Da es in Laksevåg nur wenige NS-Anhänger gibt, wird er gebeten, sich zur Bürgermeisterwahl zu stellen. Zuerst lehnt er ab, doch dann akzeptiert er den Posten. Seinen jüdischen Pflegesohn verrät er nicht.
Im Mai 1947 findet in Norwegen gegen Arne Normann der Prozess wegen Landesverrats statt, und er wird zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Juli 1948 wird er auf Bewährung entlassen.

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