Lothar Kreyssig

geb. 30. Oktober 1898 in Flöha – gest. 5. Juli 1986 in Bergisch Gladbach
Helfer*in
Lothar Kreyssig, ohne Datum

Der Jurist Lothar Kreyssig unterstützt früh die Bekennende Kirche, weshalb er in Konflikt mit dem NS-Regime gerät. Ab 1937 arbeitet er als Vormundschaftsrichter am Amtsgericht in Brandenburg an der Havel. Als er 1940 auf die planmäßige Ermordung von kranken und behinderten Menschen in Heil- und Pflegeanstalten aufmerksam wird, protestiert er dagegen und wird in den Ruhestand versetzt. Seine Tätigkeit als Landwirt auf einem Gutshof in Hohenferchesar sichert seiner Familie nun die wirtschaftliche Existenz.
Vermittelt durch Elisabeth Zimmermann, eine Bekannte aus der Bekennenden Kirche, nehmen Kreyssig und seine Frau Johanna ab März 1943 die „nichtarische“ Christin Edith Behr für ein paar Monate bei sich auf, und ab November 1944 die ebenfalls verfolgte Gertrud Prochownik. Diese arbeitet unter falschem Namen als vermeintliche Hausangestellte auf dem Hof, bis sie nach etwa einem halben Jahr dort das Kriegsende erlebt.
1958 ruft Kreyssig zur Gründung der „Aktion Sühnezeichen“ auf. 2016 werden Lothar und Johanna Kreyssig posthum von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

zurück