Johanna Kreyssig geb. Lederer

geb. 18. Oktober 1897 in Leipzig – gest. 18. Januar 1981 in Bergisch-Gladbach
Helfer*in
Johanna Kreyssig, ohne Datum

Johanna Kreyssig lebt mit ihrer Familie seit 1937 auf einem Gutshof in Hohenferchesar. Ihr Mann Lothar ist Vormundschaftsrichter am nahegelegenen Amtsgericht in Brandenburg an der Havel. Als er 1940 auf die planmäßige Ermordung von kranken und behinderten Menschen in Heil- und Pflegeanstalten aufmerksam wird, protestiert er dagegen und wird in den Ruhestand versetzt. Seine Tätigkeit als Landwirt sichert der Familie nun die wirtschaftliche Existenz.
Vermittelt durch Elisabeth Zimmermann, eine Bekannte aus der Bekennenden Kirche, nimmt das Ehepaar 1943 die „nichtarische“ Christin Edith Behr für ein paar Monate bei sich auf, und ab November 1944 die ebenfalls verfolgte Gertrud Prochownik. Diese arbeitet unter falschem Namen als vermeintliche Hausangestellte auf dem Hof, bis sie nach etwa einem halben Jahr dort das Kriegsende erlebt.
1971 übersiedelt das Ehepaar Kreyssig nach West-Berlin. Beim Verlassen der DDR verlieren sie den Rest ihres Hofes, der 1961 kollektiviert worden ist. 2016 werden Johanna und Lothar Kreyssig posthum von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

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