August Ruf

geb. 5. November 1869 in Ettenheim – gest. 8. April 1944 in Freiburg im Breisgau
Helfer*in
August Ruf, ohne Datum

Nach einem Theologiestudium wird August Ruf 1893 zum Priester geweiht. Seit 1905 ist er Stadtpfarrer an der Kirche St. Peter und Paul in Singen. Der sozial gesinnte Priester gründet eine Vielzahl von Vereinen im Bereich der freien Wohlfahrtspflege. 1936 wird Ruf wegen „hetzerischer Reden“ gegen den NS-Staat in seinen Predigten verwarnt. Im März 1941 wird ihm die Befugnis zur Erteilung des Religionsunterrichts entzogen.
Im Mai 1942 bittet ihn Käte Lasker, eine untergetauchte Jüdin aus Berlin, um Hilfe, nachdem sie bereits vergeblich versucht hat, auf eigene Faust in die Schweiz zu gelangen. Ruf wendet sich an seinen früheren Vikar Eugen Weiler aus der Grenzgemeinde Wiechs am Randen. Mit dessen Hilfe gelangt Lasker in die Schweiz.
1943 kommt die Gestapo August Ruf auf die Spur. Im Oktober wird er wegen Beihilfe zum unerlaubten Grenzübertritt vom Amtsgericht Singen zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt. Er stirbt am 8. April 1944, wenige Tage nachdem das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg seine vorzeitige Entlassung erwirken konnte.
2004 werden August Ruf und Eugen Weiler von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem posthum als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.

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