Daisy Grochowski lebt in Berlin-Friedrichshain. Ende Oktober 1942 nimmt die Büroangestellte Max Gottheiner bei sich auf, der einige Monate zuvor untertauchen musste, um der Deportation zu entgehen. Vermutlich ohne Wissen seiner Helferin gibt sich Gottheiner, gemeinsam mit zwei ebenfalls untergetauchten jüdischen Bekannten, als vermeintlicher Kripo- oder Gestapobeamter aus. Die drei erpressen von Jüdinnen und Juden Geld oder Wertgegenstände, um auf diese Weise zu überleben.
Im November 1942 versteckt Daisy Grochowski auf Bitten einer Freundin auch den als Juden verfolgten Slawisten Wolfgang Leppmann. Als dieser am 9. Dezember zu Grochowskis Wohnung zurückkehrt, bemerkt er die zwei Kripo-Männer im Hausflur zu spät, die offenbar auf der Suche nach Max Gottheiner sind. Leppmann wird wegen angeblicher „Rassenschande” zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Im Sommer 1943 veranlasst die Gestapo Berlin seine Verschleppung nach Auschwitz, wo er ermordet wird.
Im Zuge der Ermittlungen gegen Max Gottheiner und seine Komplizen Gerhard Redlich und Heinz Riechert wird am 12. Dezember 1942 auch Daisy Grochowski vernommen – mit welchen Folgen ist nicht bekannt.
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