Arthur Ketzer

geb. 27. März 1896 in Wien – gest. 23. Februar 1980 in Lichtenfels
Helfer*in
Arthur Ketzer, 1936

Der Chemiker Arthur Ketzer leitet die Firma „Dr. Armin Bauer & Co GmbH“ in Berlin. Ketzer ist von Anfang an ein entschiedener Gegner des NS-Regimes. In der Vorkriegszeit unterstützt er mehrere jüdische Familien bei der Emigration aus Deutschland. Nach Beginn der Deportationen von Jüdinnen und Juden nimmt er Verfolgte bei sich auf oder unterstützt sie materiell. Walter und Leonie Frankenstein verstecken sich mit ihren beiden Söhnen bei ihm. Die Untergetauchten Gertrud und Werner Scharff stellt er unter falscher Identität in seiner Firma ein. Über sie kommt Ketzer mit der Gemeinschaft für Frieden und Aufbau in Verbindung. Die Widerstandgruppe hilft Verfolgten und ruft die Bevölkerung mit Kettenbriefen zum Widerstand gegen den Krieg und die NS-Verbrechen auf.
Ab Herbst 1944 ermittelt die Gestapo gegen die Gruppe. Arthur Ketzer wird festgenommen und wegen „Judenbegünstigung” in ein „Arbeitserziehungslager” eingewiesen. Durch Bestechung erhält er im Februar 1945 eine Haftunterbrechung. Die vorläufige Entlassung nutzt er zur Flucht.
Im Jahr 2007 wird Ketzer auf Initiative des Ehepaars Frankenstein von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet.

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