Jan Zwartendijk

geb. 29. Juli 1896 in Rotterdam – gest. 14. September 1976 in Eindhoven
Helfer*in
Jan Zwartendijk in seinem Büro in der Zentrale der Firma Philips in Eindhoven kurz nach seiner Rückkehr aus Kaunas, 1940

Jan Zwartendijk ist Leiter der Philips-Niederlassung in Litauen. Kurz nach der sowjetischen Besetzung Litauens im Juni 1940 beruft die niederländische Exilregierung ihn zudem zum Honorarkonsul in Kaunas.
In Litauen halten sich zu dieser Zeit zahlreiche jüdische Flüchtlinge auf, die meisten von ihnen sind vor den deutschen Besatzern aus Polen geflohen. Als Honorarkonsul vergibt Zwartendijk Einreiseerlaubnisse für die Insel Curaçao und andere niederländische Kolonien in der Karibik an jüdische Flüchtlinge. Die Betroffenen hoffen, dass sie dadurch sowjetischen Repressionen entgehen können. Innerhalb von neun Tagen stellt Zwartendijk über 1.000 solcher Papiere aus. Die Verfolgten können mit diesen Dokumenten zwar nicht direkt in das Zielland reisen, aber sie können sich damit an das japanische Konsulat in Kaunas wenden. Der japanische Konsul Chiune Sugihara stellt ihnen dann die benötigten Transitvisa für Japan aus. Anfang August 1940 wird die Philips-Niederlassung von der Sowjetunion beschlagnahmt. Wegen der unsicheren Lage muss Zwartendijk Kaunas verlassen. Kurz danach kehrt er in die Niederlande zurück.
1997 wird Zwartendijk als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt.

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