Paula Bierdel geb. Meyer

geb. 3. Oktober 1905 in Stralsund – gest. 10. März 1963 in Berlin
Helfer*in
Paula Bierdel nach der Befreiung, Wittenberge 1945

Paula Bierdel führt eine gutgehende Kohlenhandlung in Berlin-Schöneberg. Ihr Mann ist als Soldat eingezogen. Ab Anfang 1943 versteckt sie in ihrer Wohnung Heinz Steinberg, einen jungen Juden, mit dem sie ein Liebesverhältnis hat.
Ende September 1943 nimmt die Gestapo den Untergetauchten aufgrund einer Denunziation bei Paula Bierdel fest. Ebenso seine Mutter, die an diesem Tag anwesend ist. Heinz und Rosa Steinberg werden wenig später nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Am 1. Oktober 1943 wird Bierdel festgenommen und im Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 wegen „Beherbergung flüchtiger Juden“ verhört. Aufgrund von Misshandlungen bei den Verhören zieht Bierdel sich eine Blutvergiftung zu und verbringt daraufhin mehrere Monate in Krankenhäusern. Am 6. September 1944 wird sie in das KZ Ravensbrück eingeliefert, wo als Haftgrund „Rassenschande“ vermerkt wird. Ende September 1944 wird sie in das KZ Sachsenhausen überstellt. Sie überlebt mit schweren Gesundheitsschäden.
Kurz vor ihrem Tod 1963 wird Paula Bierdel vom West-Berliner Senat wegen ihrer Hilfeleistungen als „Unbesungene Heldin“ anerkannt.

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