Otto Jogmin

geb. 28. November 1894 in Berlin – gest. 2. Juni 1989 in Berlin
Helfer*in
Otto Jogmin, Berlin 1985

Otto Jogmin ist Hauswart in der Wielandstraße 17 und 18 in Berlin-Charlottenburg. Durch seine Arbeit kennt er die Bewohner*innen gut. Sie wissen, dass er den Nationalsozialismus ablehnt. So wenden sich die jüdischen Mieter*innen bald nach den Novemberpogromen ratsuchend an ihn. Jogmin besorgt Medikamente und Lebensmittel für sie und gestattet ihnen, gefährdete Freund*innen und Bekannte in die Wohnungen aufzunehmen. Jogmins Frau und Pflegetochter flüchten vor den Luftangriffen aufs Land.
Mitte 1943 nimmt er Margarete Asch in seine Wohnung auf und gibt sie als seine Tante aus. Zwei Jahre lang versteckt er sie. Andere Jüdinnen und Juden bringt Jogmin in Kellerräumen unter, die nur ihm als Hauswart zugänglich sind. Er verwandelt die Räume in einigermaßen wohnliche Verstecke. Dort gibt es auch einen Durchbruch zum Nachbarhaus, so können die Versteckten im Falle einer Razzia über das Nebengebäude fliehen.
Die meisten Verfolgten besitzen keine Lebensmittelkarten. Regelmäßig fährt Otto Jogmin ins Berliner Umland und besorgt von einem befreundeten Schäfer Käse, Speck und Mehl.
2011 wird Otto Jogmin von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt.

zurück