Siegfried Bibo

geb. 1. Februar 1910 in Berlin – gest. 20. Juni 1985 in Berlin
Verfolgte*r
Siegfried Bibo, 1939

Der jüdische Verkäufer Siegfried Bibo muss wie seine Frau Rosa in Berlin Zwangsarbeit leisten. Als sie 1942 von einem Nachbarn, einem Soldaten auf Heimaturlaub, über die Ermordung jüdischer Männer, Frauen und Kinder im Osten erfahren, entschließen sie sich unterzutauchen. Ende 1942 fliehen sie nach Althüttendorf bei Eberswalde, wo sich Rosas Freundin Johanna (Hanne) Biermann 1942 mit einer Konfektionswerkstatt für Mäntel niedergelassen hat.
Dort arbeitet Rosa Bibo in ihrem erlernten Beruf als Schneiderin, gibt sich jedoch als „Arierin“ aus. Wegen der Hausbesitzer, die nicht eingeweiht sind, darf sich Siegfried Bibo nur am Wochenende zeigen, wenn er von seiner angeblichen Arbeitsstelle in Guben „zu Besuch“ kommt. Ansonsten muss er sich in der Dachkammer verstecken.
Dank Biermanns Hilfe gelingt es dem Ehepaar zu überleben. Nach Kriegsende kehren sie nach Berlin zurück. Siegfried Bibo, einst Mitglied der KPD, ist lange Jahre Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).

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