Anita Brunnengraber

geb. 8. August 1920 in Drohobycz – gest. 9. Juni 2016
Verfolgte*r
Anita Brunnengraber, um 1949

Anita Brunnengraber verlebt eine behütete Kindheit in Drohobycz in Polen. Nach dem Abitur will sie Medizin studieren, aber als Jüdin wird ihr der Zugang zur Universität verwehrt. In Lemberg macht sie eine Ausbildung als Hebamme und Krankenschwester. Als Lemberg 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt wird, muss sie im Arbeitslager Hyrawka bei Drohobycz Zwangsarbeit leisten.
Der deutsche Lagerleiter Eberhard Helmrich versucht vielen Verfolgten zu helfen. Er besorgt der jungen Jüdin falsche Papiere und schickt sie im Sommer 1942 zu seiner Ehefrau Donata nach Berlin-Charlottenburg. Diese bringt Anita Brunnengraber als vermeintlich christliche Ukrainerin namens Maria Kolczycka bei einem ehemaligen Schulkameraden von Eberhard Helmrich in Hamburg-Blankenese unter. Dieser ahnt nichts von der jüdischen Herkunft seiner neuen „Haushaltshilfe“, die bis Kriegsende schwer arbeiten muss, um ihr Leben zu retten.
Unmittelbar nach der Befreiung im Mai 1945 verlässt sie zusammen mit ihrer ebenfalls aus Drohobycz stammenden Freundin Melania Reifler Deutschland. Anita Brunnengrabers Eltern und nahezu ihre gesamte Familie ist in Drohobycz ermordet worden.

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