Lucie Friedlaender

geb. 5. April 1894 in Berlin – gest. 22. August 1945 in Berlin
Verfolgte*r
Fotografie: Lucie Friedlaender, 1930er Jahre

Vermutlich im Februar 1943 muss Lucie Friedlaender, eine 40-jährige Jüdin, untertauchen. In den ersten zwei Wochen wird sie von dem Ehepaar Luise und Willy Kroll in Berlin-Charlottenburg versteckt. Dort halten sich auch Lucies frühere Lebensgefährtin Rose Ollendorff und deren jetzige Partnerin Käte Laserstein verborgen.
Am 1. März 1943 müssen die drei Frauen das Versteck verlassen. Danach halten sie sich bis Kriegsende meist in einer primitiven, unbeheizbaren Laube im Bezirk Wilmersdorf auf, die Ollendorffs ehemaliger Lehrerin Gertrud Kopitsch gehört. Die Studienrätin versorgt sie auch mit Essen.
Im Februar 1945 finden die drei Jüdinnen bei Elisabeth Wust Unterschlupf, die sie in einem Restaurant kennen gelernt haben. Wust gibt die drei Frauen in ihrem Haus als „ausgebombte Cousinen aus Frankfurt“ aus. Wenige Wochen nach der Befreiung, am 17. August 1945, vergiftet sich Lucie Friedlaender in Wusts Wohnung mit Veronal und stirbt fünf Tage später an den Folgen. Am 26. August wird sie auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee begraben. Elisabeth Wust und Rose Ollendorff sind die einzigen Trauergäste.

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