Leonora Grünne ist Schauspielerin, ebenso wie ihr Mann Friedrich. Von Engagements am Wiener Theater kennen die Grünnes ihre Berufskollegin Margarete Gahrmann aus Berlin. Während des Zweiten Weltkriegs lebt das jüdische Ehepaar in Berlin, wo Fritz Grünne beim Theater des Jüdischen Kulturbunds beschäftigt ist. Im Januar 1943 müssen sie untertauchen. Zeitweise versteckt Margarete Gahrmann sie in ihrer Wohnung im Bezirk Schöneberg. Dort hält sich auch deren jüdische Lebensgefährtin, die Tänzerin Ellen Rathé, verborgen.
Schon nach kurzer Zeit wird Fritz Grünne auf der Straße festgenommen und ins Gefängnis Alexanderplatz verbracht. Die Deportation vor Augen, sieht er keinen anderen Ausweg und erhängt sich am 1. Februar 1943 in der Haft. Er wird auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.
Seine Witwe wird einige Monate später ebenfalls festgenommen. Laut Aussage Margarete Gahrmanns ist sie von Stella Kübler denunziert worden. Kübler hat im Auftrag der Gestapo zahlreiche Jüdinnen und Juden verraten – in der Hoffnung, dadurch ihr eigenes Leben und das ihrer Eltern zu retten. Am 7. Dezember 1943 wird Leonora Grünne nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Erklärung zur Barrierefreiheit