Harry Ornstein geb. Hermann Ornstein

geb. 21. September 1902 in Kuty – gest. 22. September 1997 in New York City
Verfolgte*r
Hermann (Harry) Ornstein auf der Überfahrt in die USA, 1949

Hermann Ornstein lebt seit 1923 in Berlin. 1939 heiratet der Kaufmann die ebenfalls aus einer jüdischen Familie stammende Therese Silbermann. Am 2. Dezember 1942 muss das kinderlose Ehepaar untertauchen, um der Deportation zu entgehen. Zunächst finden sie Unterschlupf in einer unbeheizbaren Laube in der Kolonie „Deutsche Scholle“. Nur nachts wagt sich Hermann Ornstein nach draußen, um Lebensmittel zu besorgen. Als die Laube am 20. Januar 1944 bei einem Bombenangriff zerstört wird, können Ornsteins nur ihr nacktes Leben retten. Sie fliehen zu Franziska Bereit, bei der seit März 1943 auch Ornsteins Schwägerin Adelheid Silbermann versteckt ist. Trotz der sehr beengten Verhältnisse bleiben die drei Verfolgten bis Kriegsende dort. Franziska Bereits drei Kinder unterstützen sie mit Lebensmitteln.
Hermann Ornstein, seine Frau und seine Schwägerin emigrieren 1949 in die USA. Dort ändert er seinen Vornamen in Harry. Alle drei leben bis zu ihrem Tod in New York. 1972 spenden sie einen Baum in Jerusalem zum Gedenken an Franziska Bereit, die – so Adelheid Silbermann – wie eine „zweite Mutter“ für sie war.

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