Elisabeth Wust geb. Kappler

geb. 1. November 1913 in Berlin – gest. 31. März 2006 in Berlin
Helfer*in
Elisabeth (Lilly) Wust, um 1942

Elisabeth (Lilly) Wust, Mutter von vier Söhnen, lebt in Berlin-Wilmersdorf. Ihr Ehemann ist als Soldat an der Front. Im November 1942 lernt sie eine junge Frau kennen, in die sie sich verliebt und die 1943 bei ihr einzieht. Als Wust erfährt, dass ihre Freundin eine untergetauchte Jüdin ist, die Felice Schragenheim heißt, hält sie dennoch zu ihr und lässt sich von ihrem Mann scheiden. Als beide Frauen am 21. August 1944 von einem Ausflug zurückkommen, wird Schragenheim von der Gestapo festgenommen. Wust wird verhört und muss sich regelmäßig bei der Polizei melden. Von weiteren Maßnahmen bleibt die Trägerin des NS-„Mutterkreuzes“ verschont.
Schragenheim wird im September 1944 nach Theresienstadt deportiert. Wust fährt dorthin, wird aber vom Lagerkommandanten Heindl abgewiesen. Vermutlich kommt Schragenheim im März 1945 im KZ Bergen-Belsen ums Leben.
Ab Februar 1945 versteckt Wust bis Kriegsende drei untergetauchte Jüdinnen und versorgt sie mit Nahrungsmitteln.
1981 erhält sie für ihre Hilfe das Bundesverdienstkreuz und wird 1999 von Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Bekannt wird ihre Geschichte durch Erica Fischers Buch „Aimée und Jaguar“ (1994).

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