Karl Plagge

geb. 10. Juli 1897 in Darmstadt – gest. 19. Juli 1957 in Darmstadt
Helfer*in
Karl Plagge, Wilna 1944

Karl Plagge wird 1939 als Ingenieuroffizier zur Wehrmacht eingezogen. Im deutsch besetzten Wilna (heute Vilnius in Litauen) leitet er ab 1941 einen Heereskraftfahrpark (HKP), in dem Armeefahrzeuge repariert werden. Plagge setzt viele Jüdinnen und Juden aus dem Ghetto Wilna in seinen Werkstätten ein. Er erklärt sie für „wirtschaftsnotwendig“ und rettet sie so vor der Ermordung, darunter auch etliche ungelernte Arbeitskräfte.
Als die Jüdinnen und Juden des Ghettos Wilna im Herbst 1943 deportiert werden sollen, erreicht Plagge bei der SS-Führung, weiterhin mehr als 1.000 jüdische Zwangsarbeiter*innen im HKP einzusetzen. Er lässt für sie ein Lager errichten.
Im Juli 1944 sollen die jüdischen Zwangsarbeiter*innen des HKP deportiert und ermordet werden. Plagge warnt die Jüdinnen und Juden. Etwa 250 von ihnen gelingt es, aus dem Lager auszubrechen oder in vorbereitete Verstecke zu flüchten.
Nach dem Krieg gerät Karl Plagge für drei Monate in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 2005 wird er als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.

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