Johanna Sedule

geb. 1910 – gest. 7. August 1987
Helfer*in
Johanna Sedule mit den Töchtern Indra (rechts) und Irīda, 1940-er Jahre

Johanna Sedule lebt mit ihrem Mann, dem Hausmeister Robert Seduls und ihren beiden Töchtern Indra und Irīda in Libau (Liepāja). Im Juli 1941 besetzen deutsche Truppen die lettische Stadt und gehen gewaltsam gegen die jüdische Bevölkerung vor. Johanna Sedule und ihr Mann Robert sind von den antijüdischen Maßnahmen erschüttert. Robert Seduls verspricht seinem jüdischen Freund David Zivcon, der nun ins Ghetto umziehen muss, ihm im Notfall zu helfen.
Im Oktober 1943 flieht David Zivcon mit seiner Frau und einem anderen Paar aus dem Libauer Ghetto. Johanna und Robert Seduls nehmen die Geflüchteten auf und verstecken sie im Keller ihres Mietshauses. In den folgenden Monaten nehmen sie weitere Verfolgte auf. Die insgesamt elf Jüdinnen und Juden leben 19 Monate in dem Keller. Für die Familie Seduls ist es schwierig, die Untergetauchten mit Lebensmitteln zu versorgen. Ständig droht Entdeckung.
Als Robert Seduls im März 1945 durch einen Granatsplitter getötet wird, kümmert sich Johanna Sedule zusammen mit Arvīd Skara und Tonija Pļūkše bis zur Befreiung einen Monat später um die Untergetauchten.
1981 wird Johanna Sedule als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

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