Gérald Guédalia Finaly

geb. 3. Juli 1942 in La Tronche
Verfolgte*r

Gérald Finaly lebt mit seinen aus Österreich geflohenen Eltern und seinem älteren Bruder Robert in La Tronche in Südfrankreich. Als Gérald 20 Monate alt ist, werden seine Eltern in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet. Gérald und seinen Bruder haben sie kurz vorher einer Nachbarin anvertraut. Diese bringt die Kinder in ein Kloster in Grenoble. Die Nonnen geben Gérald und Robert in die Obhut von Antoinette Brun, die die städtische Kinderkrippe leitet. Zusammen mit zehn weiteren versteckten Kinder überleben sie dort die Verfolgung.
Ein Sorgerechtsstreit entbrennt, als Antoinette Brun sich nach Kriegsende weigert, die Kinder ihren überlebenden Tanten zu übergeben. 1948 lässt sie Gérald und Robert taufen. 1950 werden sie per Gerichtsbeschluss den Angehörigen zugesprochen. Brun gibt sie dennoch nicht heraus. Da die Kinder durch ihre Taufe als Katholiken gelten, erhält sie dabei Unterstützung von Kirchenvertretern. Katholische Geistliche verstecken Gérald und Robert unter falschen Namen in Südfrankreich und bringen sie dann heimlich nach Spanien. Erst nach anhaltendem öffentlichem Druck kann Gérald Finaly mit seinem Bruder 1953 nach Israel ausreisen.

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