Carl Lutz

geb. 30. März 1895 in Walzenhausen – gest. 12. Februar 1975 in Bern
Helfer*in
Fotografie: Carl Lutz, Bajna 1944

1942 wird Carl Lutz als Vizekonsul an die Schweizerische Botschaft in Budapest entsandt. Im März 1944 marschieren deutsche Truppen in Ungarn ein. Mit ungarischer Unterstützung werden nun innerhalb weniger Wochen über 400.000 Jüdinnen und Juden in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert.
Der Schweizer Diplomat Lutz vertritt auch die Interessen Großbritanniens in Ungarn und führt Auswanderungslisten für das britische Mandatsgebiet Palästina. Für 7.800 Jüdinnen und Juden erhält er Einwanderungszertifikate, eine Ausreise ist jedoch nicht möglich. Um sie dennoch vor der Deportation zu schützen, stellt er ihnen ohne Genehmigung der Schweizer Behörden Schutzbriefe aus. Indem er die Nummern der Zertifikate mehrfach vergibt, gibt er Tausende Schutzbriefe zusätzlich aus. Weitere werden von zionistischen Widerstandsgruppen gefälscht. Im Budapester Ghetto stellt Carl Lutz 76 Häuser unter diplomatischen Schutz. Mehr als 30.000 Jüdinnen und Juden sind dort untergebracht. Im Gebäude der Schweizer Gesandtschaft bringt Lutz bis zu 3.000 Schutzsuchende unter.
Bis zu 62.000 Jüdinnen und Juden verdanken Carl Lutz ihr Leben. 1964 wird Carl Lutz als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.

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