Aagje Bogaard

geb. 24. November 1891 – gest. 14. April 1959
Helfer*in
Aagje Bogaard, Nieuw-Vennep, um 1942

Aagje Bogaard lebt mit ihrem Vater Johannes, ihren Brüdern Antheunius und Willem und ihrer Nichte Metje auf einem Bauernhof in Nieuw-Vennep bei Amsterdam. Schräg gegenüber sind die Höfe ihrer Brüder Johannes und Piet.
Für die calvinistische Großfamilie gelten Jüdinnen und Juden als das auserwählte Volk. Ab 1942 verstecken sie Verfolgte, darunter viele Kinder. Weil viele im Ort das wissen, wird der Hof auch „jüdischer Bauernhof“ genannt. Bei Gefahr eilen alle Jüdinnen und Juden in verschiedene Notverstecke in Kellern oder Heuhaufen. Als die Zahl der Versteckten über 70 steigt, werden zur Unterbringung auch Erdlöcher gegraben. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist schwierig. Aagje und Metje Bogaard versorgen die Untergetauchten und kochen für alle.
Mehrmals durchsuchen niederländische Polizisten und die deutsche Ordnungspolizei die Höfe der Bogaards. Bei einer Razzia im Oktober 1943 werden mehr als 30 Personen festgenommen und in das KZ Herzogenbusch deportiert, darunter auch Johannes, Aagje und Piet Bogaard. Nach ihrer Freilassung kämpft Aagje Bogaard lebenslang mit den gesundheitlichen Folgen der KZ-Haft.

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