Willem Bogaard

geb. 9. Juni 1902 in Haarlemmermeer – gest. 17. Juni 1987
Helfer*in
Willem Bogaard, Nieuw-Vennep, um 1942

Willem Bogaard lebt auf dem Bauernhof seines Vaters Johannes. Dort wohnen auch seine Schwester Aagje, sein Bruder Antheunius und seine Nichte Metje.
Die calvinistische Familie nimmt ab 1942 viele jüdische und nichtjüdische Verfolgte auf, darunter auch Kinder aus dem jüdischen Waisenhaus in Laren. Für viele Kinder ist der Hof der Bogaards eine Zwischenstation, von der aus sie in andere Verstecke gebracht werden. Als die Zahl der Versteckten über 70 steigt, werden zur Unterbringung auch Erdlöcher gegraben. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist schwierig.
Der Hof wird mehrmals von niederländischen Polizisten und deutscher Ordnungspolizei durchsucht. Bei einer Razzia am 6. Oktober 1943 werden 34 Jüdinnen und Juden festgenommen und deportiert. Niemand von ihnen überlebt. Willem Bogaard gelingt es, eine große Gruppe von jüdischen Kindern zu retten, indem er sie am Kanal hinter dem Haus im Schilf versteckt.
Willem Bogaard wird in das KZ Sachsenhausen verschleppt, überlebt aber die Lagerhaft.
Während des Krieges hilft die Familie mehr als 300 Jüdinnen und Juden. 1974 wird Willem Bogaard von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem posthum als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.

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