Ella Friedlieb lebt in Havelberg, einer Kleinstadt 100 Kilometer nordwestlich von Berlin. Sie ist als Steuerberaterin tätig und lebt im Haushalt ihrer verheirateten Schwester Wally Hagemann, ihrem Schwager Gerhard und deren sechs Kindern.
In Berlin, wo Gerhard Hagemann im Bischöflichen Ordinariat als Finanzprüfer tätig ist, lernt er den jüdischen Kaufmann Jacob Kahane kennen, der im Herbst 1942 mit seiner Frau Lina und der Tochter Jenny untertauchen muss. Als im November 1943 deren Versteck bei einem Bombenangriff getroffen wird, nehmen Hagemanns, die gläubige Katholiken sind, Familie Kahane vorläufig bei sich auf.
Dank Gerhard Hagemanns Hilfe kann sich Jacob Kahane in Havelberg als „ausgebombter Berliner“ ausgeben. Er und seine Familie erhalten daraufhin „arische“ Papiere und Lebensmittelkarten. Auch wird ihnen eine Ersatzwohnung in unmittelbarer Nähe der Hagemanns zugewiesen. Nach der Befreiung kehren Kahanes nach Berlin zurück.
1994 werden Ella Friedlieb, Gerhard und Wally Hagemann von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem postum als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt, ebenso deren Kinder.
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