Maria Janicke geb. Hagemann

geb. 23. Mai 1922
Helfer*in

Maria Hagemann lebt mit ihren Eltern Gerhard und Wally Hagemann und fünf Geschwistern in Havelberg, einer Kleinstadt 100 Kilometer nordwestlich von Berlin. Im Haushalt der katholischen Familie lebt auch ihre Tante Ella Friedlieb.
In Berlin, wo ihr Vater im Bischöflichen Ordinariat als Finanzprüfer tätig ist, lernt er den jüdischen Kaufmann Jacob Kahane kennen, der im Herbst 1942 mit seiner Frau Lina und der Tochter Jenny untertauchen muss. Als im November 1943 deren Versteck bei einem Bombenangriff getroffen wird, nehmen Hagemanns Familie Kahane vorläufig bei sich auf.
Dank Gerhard Hagemanns Hilfe können sich Jacob Kahane und seine Familie in Havelberg als „ausgebombte“ Berliner*innen ausgeben. Sie erhalten daraufhin „arische“ Papiere und Lebensmittelkarten. Auch wird ihnen eine Ersatzwohnung in unmittelbarer Nähe der Hagemanns zugewiesen. Nach der Befreiung kehrt Familie Kahane nach Berlin zurück.
Nach dem Krieg ist Maria Janicke, wie sie nach ihrer Heirat heißt, als Buchhalterin tätig und lebt in Essen. 1994 werden sie und ihre Familie von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.

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