Gerhard Hagemann

geb. 24. September 1880 – gest. 15. Juni 1953 in Havelberg
Helfer*in
Gerhard Hagemann, undatiert

Gerhard Hagemann lebt mit seiner Ehefrau Wally und den sechs Kindern in Havelberg, einer Kleinstadt 100 Kilometer nordwestlich von Berlin. Er ist im Bischöflichen Ordinariat in Berlin als Finanzprüfer tätig. Auch nach 1933 halten Hagemanns, die gläubige Katholiken sind, den Kontakt zu jüdischen Familien in Havelberg aufrecht. In Berlin lernt Gerhard Hagemann den jüdischen Kaufmann Jacob Kahane kennen, der im Herbst 1942 mit seiner Frau Lina und der Tochter Jenny untertauchen muss.
Als im November 1943 deren Versteck bei einem Bombenangriff getroffen wird, nehmen Hagemanns Familie Kahane vorläufig bei sich auf. Gerhard Hagemann sorgt dafür, dass sich Jacob Kahane in Havelberg als „ausgebombter Berliner“ ausgeben kann, der seinen Ausweis und seine Habe verloren habe. Er und seine Familie erhalten daraufhin „arische“ Papiere und Lebensmittelkarten. Auch wird ihnen eine Ersatzwohnung in unmittelbarer Nähe der Hagemanns zugewiesen. Nach der Befreiung kehrt Familie Kahane nach Berlin zurück.
1994 werden Gerhard und Wally Hagemann von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem postum als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt, ebenso ihre Kinder.

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