Gertraud Arnold geb. Hagemann

geb. 22. August 1914
Helfer*in

Gertraud Hagemann wächst mit ihrer Familie in Havelberg, einer Kleinstadt 100 Kilometer nordwestlich von Berlin auf. Im Haushalt lebt auch ihre Tante Ella Friedlieb. In Berlin, wo Gertrauds Vater Gerhard im Bischöflichen Ordinariat als Finanzprüfer tätig ist, lernt er den jüdischen Kaufmann Jacob Kahane kennen. Dieser muss im Herbst 1942 mit seiner Frau Lina untertauchen; Ende Februar 1943 auch ihre Tochter Jenny. Als im November 1943 ihr Quartier bei einem Bombenangriff getroffen wird, nehmen Hagemanns, die gläubige Katholiken sind, Familie Kahane vorläufig bei sich auf.
Dank Gerhard Hagemanns Hilfe kann sich Jacob Kahane in Havelberg als „ausgebombter Berliner“ ausgeben, der seinen Ausweis und seine Habe verloren habe. Er und seine Familie erhalten daraufhin „arische“ Papiere und Lebensmittelkarten. Auch wird ihnen eine Ersatzwohnung in unmittelbarer Nähe der Hagemanns zugewiesen. Nach der Befreiung kehren Kahanes nach Berlin zurück.
1994 werden Gertraud Arnold, wie sie nach ihrer Heirat heißt, ihre Familie sowie Ella Friedlieb von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.

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