Jacob Kahane

geb. 27. Juli 1889 in Lysice – gest. 27. Juli 1957 in Berlin
Verfolgte*r
Jacob Kahane, um 1945

Der jüdische Kaufmann Jacob Kahane lebt mit seiner Ehefrau Lina und zwei Kindern in Berlin. Als Mitglied der KPD flieht ihr Sohn Max bereits 1933 nach Prag. Im September 1942 müssen Jacob und Lina Kahane untertauchen, Ende Februar 1943 auch ihre Tochter Jenny. Ständig sind sie auf der Suche nach neuen Verstecken, bis im November 1943 ihr Quartier bei einem Bombenangriff getroffen wird.
Hilfesuchend wenden sie sich an Gerhard Hagemann, der als Finanzprüfer im Bischöflichen Ordinariat in Berlin tätig ist. Er lebt mit seiner Frau Wally und sechs Kindern in Havelberg, 100 Kilometer nordwestlich von Berlin. Hagemanns haben die jüdische Familie bereits früher mit Lebensmitteln unterstützt und für den Notfall weitere Hilfe angeboten. Ohne zu zögern nehmen die gläubigen Katholik*innen Kahanes vorläufig bei sich auf; Tochter Jenny findet bald anderweitig Quartier.
Mithilfe von Gerhard Hagemann kann sich Jacob Kahane in Havelberg als „ausgebombter Berliner“ ausgeben. Er und seine Familie erhalten daraufhin „arische“ Papiere und Lebensmittelkarten. Ihnen wird sogar eine Ersatzwohnung in unmittelbarer Nähe der Hagemanns zugewiesen. Nach der Befreiung kehrt Familie Kahane nach Berlin zurück.

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