Jenny Klein geb. Kahane

geb. 25. Dezember 1920 in Berlin – gest. 14. März 2011 in Berlin
Verfolgte*r
Jenny Kahane, um 1945

Jenny Kahane wächst als Tochter des jüdischen Kaufmanns Jacob Kahane und seiner Ehefrau Lina in Berlin auf. Ab 1941 muss sie Zwangsarbeit leisten. Nach der Großrazzia Ende Februar 1943 taucht sie unter, wie schon zuvor ihre Eltern. Als im November 1943 das Versteck der Kahanes bei einem Bombenangriff getroffen wird, wendet sich Jacob Kahane hilfesuchend an Gerhard Hagemann, der mit seiner Frau Wally und den sechs Kindern in Havelberg nordwestlich von Berlin lebt. Er arbeitet als Finanzprüfer im Bischöflichen Ordinariat in Berlin. Die katholische Familie nimmt sie ohne zu zögern auf.
Mithilfe von Gerhard Hagemann können sich die Verfolgten in Havelberg als „ausgebombte“ Berliner*innen ausgeben und erhalten „arische“ Papiere und Lebensmittelkarten. Als „Ausgebombter“ droht Jenny Kahane bald der Arbeitseinsatz in einem Havelberger Rüstungsbetrieb. Um dem zu entgehen, fährt sie nach Hessen und kann dort in einem Lazarett arbeiten. Sie ist überglücklich, als sie nach Kriegsende ihre Eltern wiederfindet. Nach dem Fall der Mauer nimmt Jenny Klein geb. Kahane wieder Kontakt mit Familie Hagemann auf und schlägt sie bei der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem zur Ehrung als „Gerechte unter den Völkern“ vor.

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