Maria Mikulska

geb. 1903 in Sankt Petersburg – gest. 1994 in Vilnius
Helfer*in
Maria Mikulska in ihrer Ordenstracht vor ihrer Festnahme 1941

Maria Mikulska ist Ordensschwester im Benediktinerinnenkloster in Wilna (heute Vilnius, Litauen). Als im Juni 1941 deutsche Truppen die Stadt besetzen, nimmt die Gewalt gegen die Bevölkerung zu. Jüdinnen und Juden werden verfolgt und ins Ghetto gesperrt. Im Herbst 1941 suchen die jüdischen Familien Bak und Schapiro Unterschlupf in dem katholischen Kloster. Maria Mikulska versorgt die insgesamt fünf Untergetauchten. Ende 1941 beschlagnahmt die Wehrmacht das Kloster und richtet darin ein Archiv ein. Mikulska wird zusammen mit anderen Nonnen festgenommen und später in ein Arbeitslager verschleppt.
Nach ihrer Freilassung arbeitet Mikulska im ehemaligen Kloster als Putzkraft. Pater Juozas Stakauskas richtet im Kloster ein Versteck ein, in dem sich neun Jüdinnen und Juden verstecken. 1943 setzt sich Mikulska dafür ein, dass auch Mitzia und Samuel Bak dort aufgenommen werden. Die Nonne versorgt die Untergetauchten mit Essen und Medikamenten und informiert sie über die Kriegsereignisse und den Frontverlauf.
Das Versteck wird im Juli 1944, kurz vor dem deutschen Rückzug aus Wilna, durch Granaten zerstört. Die Versteckten überleben. 1974 wird Maria Mikulska als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

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