Juozas Stakauskas

geb. 6. August 1900 – gest. 2. März 1972
Helfer*in
Juozas Stakauskas nach 1944

Der katholische Priester Juozas Stakauskas leitet das Staatsarchiv in Wilna (Vilnius). Als nach der deutschen Besetzung der Stadt im Juni 1941 Jüdinnen und Juden verfolgt werden, beschließt er zu helfen: Stakauskas lässt sich zehn jüdische Arbeiter aus dem Ghetto zuweisen, die dadurch zeitweise vor Gewalt und Ermordung durch die SS geschützt bleiben.
Aus Platzmangel im Archiv werden 1942 die Aktenbestände in leerstehende Räume des Benediktinerinnenklosters in der Wilnaer Altstadt gebracht. Stakauskas richtet dort 1943 ein Versteck für aus dem Ghetto geflohene Jüdinnen und Juden ein. Sein Freund Vladas Žemaitis baut hinter einer Wand aus aufgestapelten Büchern einen Unterschlupf. Dort werden elf Jüdinnen und Juden, darunter Samuel Bak und seine Mutter Mitzia, untergebracht. Sie werden von Stakauskas, Žemaitis und der Nonne Maria Mikulska versorgt. Das Versteck wird im Juli 1944, während der Belagerung von Wilna, durch sowjetische Granaten zerstört. Die Untergetauchten können jedoch entkommen und überleben.
1974 wird Juozas Stakauskas von der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.

zurück