Die Familie Wevers aus Aalten (Niederlande) nimmt im Juni 1944 Yitzack und Lena Jedwab bei sich auf. Die Jedwabs leben seit Oktober 1942 in wechselnden Verstecken. Vermittelt hat sie Jan Wikkerink, der im Widerstand aktiv ist. Zunächst wollen die Wevers das Ehepaar Jedwab nicht aufnehmen, denn im Haus sind bereits Evakuierte untergebracht. Ein Pfarrer der reformierten Kirchengemeinde stimmt die gläubigen Calvinisten um: er predigt, man müsse Verfolgten helfen.
Cynthia Wevers kocht für ihre jüdischen Gäste möglichst nach koscheren Regeln, die Familien verbringen immer wieder Zeit miteinander. Lena und Yitzack Jedwab mussten ihren Sohn kurz nach der Geburt weggeben, um nicht entdeckt zu werden. Der kleine Willem lebt bei der Familie Wikkerink, getarnt als „Findelkind“. Bei den Wevers können sie ihn regelmäßig sehen: Frau Wikkerink kommt mit dem kleinen Willem zu Besuch oder fährt ihn mit dem Wagen am Haus vorbei. Nach der Befreiung im März 1945 ist die Familie wieder vereint.
Das Haus der Familie Wevers mit dem Versteck unter dem Dach für das jüdische Ehepaar Jedwab in Aalten, undatiert Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, Washington D.C., Gift of Lennie Kropveld Jade
Erinnerungsfoto der Familie Jedwab und ihrer Retterfamilie nach der Befreiung, von links: Betsy, Bernard, Gerrit und Cynthia Wevers, Aron Jedwab mit seinen Eltern und Aleida (Leidje) Wevers, Aalten 1945 Quelle: Nationaal Onderduikmuseum, Aalten
