Willy Vorwalder lebt mit seiner Familie an der Schweizer Grenze. Zu Kriegsbeginn arbeitet er in Singen als Elektromonteur und ist deshalb vom Militärdienst befreit. Über Mittelsmänner wird er im Frühjahr 1943 gebeten, Juden bei der Flucht in die Schweiz zu helfen. Gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen Josef Höfler ist Vorwalder dazu bereit. Meist holt er die aus Berlin kommenden Verfolgten in Singen am Bahnhof ab und bringt sie zu Höfler, der ihnen den Weg über die Grenze weist. Ende 1943 beendet Vorwalder jedoch seine Mitarbeit.
Nach dem Scheitern eines Fluchtversuchs im Mai 1944 wird auch Willy Vorwalder festgenommen. Zunächst ermittelt das Sondergericht Freiburg gegen die Fluchthelfer*innen, dann wird das Verfahren an den „Volksgerichtshof“ in Berlin abgegeben. Doch zum Prozess wegen „Feindbegünstigung“ kommt es nicht mehr. Im November 1944 unternimmt Vorwalder einen Fluchtversuch aus dem Gefängnis Singen, der jedoch scheitert. Mit anderen Gefangenen wird er am 23. April 1945 ins Konzentrationslager Dachau gebracht und Anfang Mai 1945 auf dem Todesmarsch Richtung Tirol befreit.
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