Luise Meier lehnt als gläubige Katholikin das NS-Regime ab. 1942 versteckt die Witwe vorübergehend das jüdische Ehepaar Herta und Felix Perls in ihrer Wohnung im Berliner Villenviertel Grunewald und im Frühjahr 1943 auch deren Bekannte, Wally Heinemann.
Ende April 1943 hilft Meier auf Bitten des Schweizer Delegierten des Internationalen Roten Kreuzes einer ihr fremden Jüdin, Lotte Kahle, bei der Flucht nach Singen. Dabei kommt Meier mit Josef Höfler aus der Bodenseeregion in Kontakt. Gemeinsam mit anderen Helfern ermöglichen sie etwa 28 Verfolgten die Flucht in die Schweiz.
Nach dem Scheitern eines Fluchtversuchs im Mai 1944 wird die Gruppe festgenommen. Zunächst ermittelt das Sondergericht Freiburg gegen sie, dann wird das Verfahren an den „Volksgerichtshof“ in Berlin abgegeben. Doch zum Prozess wegen „Feindbegünstigung“ kommt es nicht mehr. Nach elf Monaten Haft, die Luise Meier im Gefängnis in Singen und zuletzt in Stockach am Bodensee verbüßt, wird sie am 21. April 1945 von französischen Truppen befreit. 2001 wird sie posthum durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.
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