Peter Michalski

geb. 21. November 1940 in Breslau – gest. 22. Februar 2018 in London
Verfolgte*r
Peter Michalski, Breslau, Sommer 1943

Peter Michalski lebt mit seiner Mutter und dem älteren Bruder Franz in Breslau (heute Wrocław). Seine Mutter Lilli Michalski hat sich bei ihrer Heirat 1933 taufen lassen. Dennoch gilt sie nach den Nürnberger „Rassengesetzen“ als Jüdin, Peter und Franz als „Mischlinge“. Der Vater Herbert arbeitet in Berlin, um die Familie zu ernähren. Sein Unternehmen hat er verloren, da er sich geweigert hat, sich von seiner Frau scheiden zu lassen.
Im Oktober 1944 sollen Peters Eltern sich zur Zwangsarbeit melden. Die Familie taucht unter. Lilli Michalski flieht mit den Kindern in die Steiermark (Österreich). Nach einigen Wochen bringt sie die Kinder bei ihrem ehemaligen Kindermädchen Erna Raack und deren Eltern Ida und Ernst Scharf in Thiemendorf bei Görlitz unter.
Gerda Mez, eine Kollegin von Herbert Michalski, versteckt die ganze Familie ab Februar 1945 in ihrem Hotelzimmer in Tetschen-Bodenbach (heute Děčín). Ende März kann der zehnjährige Franz seine verzweifelte Mutter nur mit Mühe davon abhalten, sich und den vierjährigen Peter in der Elbe zu ertränken. Sie überleben und kehren im Sommer 1945 zu Fuß nach Berlin zurück.

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