Herbert Michalski

geb. 5. November 1909 in Breslau – gest. 9. März 1993 in Bergisch Gladbach
Helfer*in
Herbert Michalski, 1943

Der Handelsvertreter Herbert Michalski lebt mit seiner Frau Lilli in Görlitz. Obwohl sie sich bei ihrer Heirat 1933 hat taufen lassen, gilt Lilli Michalski nach den Nürnberger „Rassengesetzen“ als Jüdin, der Sohn Franz als „Mischling“. Als Herbert Michalski sich weigert, sich von seiner Frau scheiden zu lassen, verliert er sein Unternehmen. Um die Familie ernähren zu können, zieht er nach Berlin. 1940 wird Herbert Michalski zur Wehrmacht eingezogen und in Paris stationiert. 1942 wird er wegen seiner jüdischen Frau als „wehrunwürdig“ entlassen.
Im Oktober 1944 sollen Lilli und Herbert Michalski sich zur Zwangsarbeit melden. Die Familie taucht unter und flieht in die Steiermark (Österreich). Schließlich bringen Michalskis die Kinder zu ihrem ehemaligen Kindermädchen Erna Raack bei Görlitz und suchen im jugoslawischen Partisanengebiet vergeblich nach einem sicheren Versteck für die Familie.
Gerda Mez, eine Kollegin von Herbert Michalski, versteckt die ganze Familie ab Februar 1945 in ihrem Hotelzimmer in Tetschen-Bodenbach (heute Děčín). Ende März wird Herbert Michalski kurzzeitig festgenommen, kommt aber wieder frei. Die Familie kehrt im Sommer 1945 zu Fuß nach Berlin zurück.

zurück